12.5. ist Tag der Pflege – Weltweite Pflegewoche
Am 12.5. ist der Tag der Pflege. Er ist Anlass zur Würdigung und Wertschätzung der in der Pflege tätigen Menschen. Rund um diesen Tag finden weltweit Aktionen statt. In einigen Ländern gibt es bereits sogar eine ganze Aktionswoche. Im Mittelpunkt stehen dabei die Veränderungen und Innovationen in der Pflege und wie diese die Zukunft der Gesundheitsversorgung prägen werden.
Das Datum des Tags der Pflege geht auf den Geburtstag der britischen Krankenschwester Florence Nightingale (12.05.1820) zurück, die als Pionierin der modernen Krankenpflege gilt aber auch eine unermüdliche Streiterin für bessere Bedingungen in der Pflege war. Die Pflegerinnen und Pfleger sind eine tragende Säule unserer Gesundheitsversorgung. Der Tag wird daher auch mit Forderungen an die Politik verbunden, eine Verbesserung der Pflegesituation einzuläuten und herbeizuführen.
24-Stunden-Pflege als Zukunftsmodell
Pflegende in der 24-Stunden-Pflege und in Heimen haben leider zu Unrecht in der (Medien-) Öffentlichkeit ein deutlich schlechteres Image als z.B. Pflegende in Krankenhäusern. Deshalb gilt diese Aktionswoche auch insbesondere den Mitarbeitenden, die in einem umfassenden Sinn an der „Pflege“ mitwirken (Pflege, Hauswirtschaft, Betreuung etc.).
Dabei basiert dieses Schattendasein auf falschen Annahmen, denn die 24-Stunden-Pflege ist das Modell, das funktioniert. Dieses sollte daher geschützt, verbessert und ausgebaut werden, quasi als Vorzeigemodell und tragende Säule in unserem Pflegesystem.
Die Gründe liegen auf der Hand:
- Immer mehr Leute wollen zu Hause Ihren Lebensabend verbringen.
- Immer weniger wird diese Aufgabe von pflegenden Angehörigen getätigt werden können. a.) aufgrund der wirtschaftlichen Lage, „zu Hause pflegen“ ohne Einkommen wird nur schwer leistbar bleiben b.) die Pflege ohne professionelle Unterstützung wird immer schwerer durchzuführen.
- Hinzu kommt ein demografischer Wandel: Die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen in Österreich und damit auch die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden, ist gestiegen. Während unter allen 70- bis 74-Jährigen hierzulande Ende 2019 rund acht Prozent pflegebedürftig waren, waren es bei den Menschen über 90 Jahren über drei Viertel. Gleichzeitig gibt es aktuell und in absehbarer Zukunft nicht genug Pflegekräfte, um den Bedarf zu decken
Die Pflege in Kliniken, Heimen und durch ambulante Pflegedienste steckt in einer zusätzlichen Krise, die die 24-Stunden-Pflege gar nicht hat:
- Die Arbeitsbedingungen in diesen Bereichen sind oftmals schlecht.
- Die Abwanderung aus diesen Berufen nimmt zu, die Zahl der zu Pflegenden aber auch. Die Schere klafft immer weiter auseinander.
- Die Corona-Krise hat diesen Trend noch verschärft.
- Mit der Impflicht hat und wird man der Pflegebranche einen Bärendienst erweisen.
- Fachkräftemangel: Die Nachbesetzung funktioniert nur schlecht und wenn dann fast nur über das Ausland.
- Nachwuchsmangel: Die Ausbildung von jungen Kräften, die sich zur Pflege berufen fühlen, funktioniert gar nicht. Der Nachwuchs will eher einen 4-Tages-Job in der Verwaltung als eine intensive Woche in der körperlich und geistig belastenden Pflege arbeiten.